Working Out loud ist eine Methode, mit der man sich ein Netzwerk von wertvollen Beziehungen aufbaut um ein selbst-bestimmtes Ziel zu erreichen, sagt die gängige Definition. Doch was steckt da dahinter?
WOL ist eine Art “Selbstlernprogramm” in einer kleinen Gruppe. 4-5 Personen (der Circle) treffen sich einmal wöchentlich für 1 Stunde, und dies während 12 Wochen. Diese Treffen können persönlich sein, finden aber meist virtuell mit Hilfe einer Videokonferenzlösung statt. Die Teilnehmer kennen sich häufig vorher nicht oder nur flüchtig- was sich im Laufe des Circles schnell ändert.
Zu Beginn setzt sich jeder Teilnehmer ein eigenes Ziel. Dies kann beruflicher Natur sein, ist aber häufig persönlich. Beispiele sind “Ich möchte mehr über Blockchain lernen”, “Ich ziehe nach Berlin und möchte Möglichkeiten für mich in dieser neuen Stadt entdecken”, “Ich möchte Organisationen kennenlernen, in denen auch an audiovisuellen Projekten gearbeitet wird”, “Ich möchte eine neue Rolle in meinem Betrieb finden”. Wichtig beim Ziel ist vor allem, dass es einem wirklich am Herzen liegt. Zum Ziel erstellt man eine Beziehungsliste- eine Liste von 10 Personen, die in irgendeiner Weise mit dem Ziel zusammenhängen. Dabei muss man diese Personen (noch) nicht persönlich kennen.
In den 12 Wochen geht die Gruppe dann selbstverantwortlich durch den von John Stepper in den “Circle Guides” zusammengetragenen Prozess, um ihre Ziele zu erreichen. Jede Woche werden mehrere kleine Aufgaben gelöst- zum Teil im Circle miteinander oder jeder für sich, zum Teil zwischen den Circle Treffen. Im Circle werden dann die Fortschritte und Probleme miteinander besprochen. Dabei geht es weniger um die konkreten Ergebnisse, welche der Einzelne erreicht hat, sondern mehr um die Erfahrungen, die man beim Erledigen der Aufgaben gemacht hat. Dieser peer-support ist ein wichtiger Bestandteil von WOL. Er gibt Sicherheit (dass man auf dem richtigen Weg ist, dass man mit Schwierigkeiten nicht alleine ist), inspiriert (durch Inputs von Menschen mit anderem Hintergrund oder Perspektiven als man selbst) und motiviert (unter anderem, dass man wirklich jede Woche sich die Zeit für den Circle nimmt).
Die 5 Kernelemente von Working Out Loud
Die Aufgaben, welche während den 12 Wochen gelöst werden sollen, vermitteln Schritt-für-Schritt die 5 Kernelemente von Working Out Loud.
Und was kommt nach WOL?
Schon nach einem Circle profitiert man von einer veränderten Arbeits- und Wahrnehmungsweise. Die Teilgebenden können besser auf Personen zugehen, sich mit ihnen vernetzen, mit ihnen über ihre Arbeit sprechen und von ihnen lernen. Sie sind sicherer im Umgang mit virtuellen Beziehungen und sozialen Netzwerken und denken in Beiträgen. Und sie wissen mehr über sich selbst, die eigenen Kompetenzen und die eigenen Wünsche und Visionen. Das alles macht sie zu selbstsicheren Personen.
Bei vielen WOL Teilgebenden kommt es dann zu einem nächsten Circle- mit neuen Mitstreitern, vielleicht sogar aus dem eigenen Betrieb. Denn WOL ist ein Prozess. Am Ende des ersten Circles hat man sich viele Dinge zur Gewohnheit gemacht, doch es bleiben genauso viele, die man nochmals üben, vertiefen oder nachholen kann. Oder man ist ganz einfach so fasziniert von den Möglichkeiten, die man mit WOL erhalten hat, dass man es nochmals erleben und anderen weitergeben möchte. Wie wir mit dieser Seite!